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Kangal, Sivas-Kangal, Karabash, Anatolischer Hirtenhund

Es herrscht zur Zeit ein ziemliches Durcheinander wegen der verschiedenen türkischen Hirtenhunde-rassen - die Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen und deren Namen sind kaum bekannt.

 

Es ist eine traurige Tatsache, dass viele selbsternannte "Experten" unfundierte und unrecherchierte Behauptungen aufstellen. Dies trägt dazu bei, noch mehr Verwirrung über die verschiedenen Rassebegriffe zu stiften. Dabei ist es historisch fast exakt festgelegt, wie "Kangal und Co." zu ihren Namen kamen.


Karabash ist der  ursprüngliche, volkstümliche Rufname für den Kangal. Als Karabash wurde eigentlich keine Rasse definiert. Übersetzt heißt es einfach "Schwarzkopf " (Kara= Schwarz, Bash= Kopf). Erzählungen und Legenden aus grauer Vorzeit, dazu Reiseberichte ab dem 14. Jahrhundert berichten häufig über Hunde die Karabash hießen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwachte das Interesse für diese Hunde in der westlichen Welt.    Die Familie Kangal - seit Jahrhunderten Züchter dieser Hunde - beschloss, angeblich, dem Karabash einen präzisen Namen zu geben: nämlich "Kangal", ihren Familiennamen. Außerdem stellten sie nach westlichem Muster einen Rassestandard fest. Die traditionsbewussten Engländer bezeichnen aber bis heute ihre Kangals immer noch als "Karabash".
 
 
Der Kangal  

 

   
   
   
   

 

 

Der Kangal stammt ursprünglich aus der Provinz um Sivas und wird auch als Sivas-Kangal bezeichnet. Diese Rasse ist natürlich entstanden; sie stellt einen bestimmten und unverwechselbaren Phänotypus dar. Obwohl der Kangal in der Türkei nicht nach unseren westlichen "Rassehund-Maßstäben" gezüchtet wird, ist sein Erscheinungsbild sehr homogen.

 
Als Anatolischer Hirtenhund oder Coban Copegi werden generell alle möglichen, an der Herde arbeitenden türkischen Hirtenhunde bezeichnet - unabhängig von Farbe, Felllänge und Ursprung.

 

 

 
   
   
   
   
   
   

 

Anatolische Hirtenhunde
 
Der Anatolischer Hirtenhund ist eine westliche Erfindung, die in der Türkei so gar nicht existiert und als solches auch nicht bekannt ist. Diese "Rasse" wurde von der FCI anerkannt. Sie beinhaltet nicht nur alle möglichen türkischen Hirtenhundtypen, sondern auch deren Mischungen. Der Name leitet sich her von dem türkischen Begriff "Coban Copegi", was nichts anderes heißt als "Hund des Hirten". Überall auf der Welt wird heftig diskutiert über Sinn und Unsinn dieser FCI-Globalisierung. Nur ein kynologischer Verband aus der Türkei, der zudem noch FCI-Mitglied sein müsste, könnte dieses ändern und richtig stellen. Der türkische Kennel-Club ist dieses Jahr in Istanbul gegründet worden!
 
 
Der Akbash

 

   
   

Akbash-Hunde
 
Den Akbash (Ak = weiß, bash = Kopf) gibt es in der Türkei als Rasse kaum noch, was gründliche Recherchen beweisen.  Es gibt nur seltene Erwähnungen oder gar Beschreibungen dieses Hirtenhundtypus in der Geschichte. David Nelson und seine Freunde importierten in die USA einige nach geschichtlichen Kriterien selektierte weiße Hirtenhunde. Damit legten sie den Grundstock und den Standard fest für eine von ihnen neu zum Leben erweckte alte Hirtenhundrasse. Einen Akbash kann man deswegen fast nur in den USA antreffen und erwerben.
 


Kars Hund
 

   
   
 
   

 

Kars Hunde
 
Der Kars Hund, wie er von David Nelson beschrieben wird, ist in der Türkei als Rasse noch unbekannt. Nelson wollte damit einen Hundetyp beschreiben, der von Kaukasischen Hirtenhunden geprägt ist. Er kommt besonders im Nordosten der Türkei vor. Er kann langhaarig und bunt sein, wird in seiner Heimat aber nicht einem bestimmten Typus zugeordnet.
 
 
Der Türkische Mastiff
 

   
   
   
   
   
   
   
   
   

  
Türkischer Mastiff
   
Der Türkische Mastiff ist eine uralte Rasse und ihrer Legende nach stammt sie direkt von den sumerischen Kriegs- und Kampfhunden ab. Der Türkischer Mastiff wird hauptsächlich in der Region um Aksaray gezüchtet, und  wird auch oft als Aksaray Hund bezeichnet . Er unterscheidet sich  sehr vom Kangal vor allem durch seinen Charakter. Er ist ein riesiger, mächtiger Hund mit schwerem molossoiden Kopf. Er kann bis 100 kg wiegen, und nicht selten misst er über 90cm an der Schulter. Diese Hunde wird man nie mit eine Schafsherde antreffen, sie sind keine Hirtenhunde und dafür auch gar nicht geeignet.  Sie können sehr aggressiv werden. Sie werden oft in der Türkei für Hundekämpfe missbraucht. In Europa sind sie so gut wie unbekannt, oder man hält sie für überdimensionale  schwere Kangals oder Anatolische Hirtenhunde. In der Türkei vor allem, gibt es ein Trend immer größere und mächtigere Hunde haben zu wollen. Diese Hunde werden mit Kangals gemischt, und als solche verkauft. Um diesem Trend und Vermischung der Rassen zu stoppen, wurde zum ersten Mal während die große Hundeshow in Ankara, der Kangal und der türkischer Mastiff als getrennte Rassen bewertet.
 
 
Der Tazi
 

   
   

 


Der Tazi ist eine sehr seltene türkische Hunderasse ,ein Windhund, verwandt mit den Saluki. Es gibt leider nur noch sehr wenige Exemplare davon.
   

 
   

 


Dieser Hund ist "nur" ein alter türkischer Straßenhund, aber für mich genau so liebenswert!