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Haltung | Unterbringung des Kangal
Niemals so..... ....aber so, meint Ceylan

 

                                   


Man muss sich immer wieder vor der Anschaffung eines Kangals vor Augen führen, dass man die Verantwortung für dieses Tier ungefähr 14 lange Jahre hat. Langfristige Planung ist  also zwingend!


Die artgerechte Unterbringung und Haltung des Kangals erfordert einige  wichtige  Voraussetzungen. Als erste brauchen Sie:

 


1) Viel Platz


Der Kangal ist ein Arbeitshund. Er ist seit Jahrtausenden gezüchtet worden, um die Schafsherden in den endlosen Hochplateaus Anatoliens zu begleiten und zu beschützen. Die Schafswanderungen sind nicht schnell, aber dafür stetig. Natürlich kann man unsere urbane Welt nicht mit türkischen Yaylas ( = Weideland) vergleichen, aber das Territorium, das ein Kangal benötigt, muss schon groß genug sein, um seine Bewegungs- und Wachbedürfnisse zu befriedigen. Er braucht seine täglichen ausgedehnten Spaziergänge, vor allem für seine psychische Ausgeglichenheit und Stabilität.  

        

 

Das Grundstück soll natürlich gut gesichert sein. Kangals betrachten alles, was sie sehen, als eigenes Territorium und verteidigen es auch vehement. Ein Zaun ist höchstens ein Hindernis und keine Grenze. Kangal-Hunde sind Ausbruchskünstler, so das ein sicherer Zaun entsprechend hoch und tief eingegraben sein muss.


Außerdem haben Kangals ihre ureigene Vorstellung von Gartengestaltung und lassen sich kaum eines Besseren belehren. Also: Wenn jemand Wert legt auf einen gepflegten Garten, der nicht wie ein Golfplatz für Hunde aussieht (mit mindestens 18 Löchern!) - der soll sich keinen Kangal anschaffen. Blumenbeete, Teichrosen etc. finden bei Kangals auch überhaupt keinen Anklang und werden kurzerhand eliminiert. Büsche überleben bei Rüden kaum, bei Hündinnen ist es der Rasen...

 

 

Ein Kangal muss  eine Aufgabe haben, die ihn erfüllt. Bewachen ist seine Leidenschaft. Der Kangal ist aber kein Einzelgänger! Er wird  nur mit seinem Rudel bzw. seinen Schützlingen zufrieden sein. Er braucht seine Menschen, seine Bezugsfamilie, woraus immer sie sich zusammen setzt.

 


Kangals brauchen Beschäftigung...


Ein Kangal ist kein guter Wachhund, wenn er allein irgendwo gehalten wird. Er sehnt sich nach einer engen Bindung zu "seinem" Menschen. Wenn er zum Beispiel allein auf einem Schrottplatz oder einer Werkstatt gehalten wird, wird er sich auf jeden Fremden freuen, die ihm Aufmerksamkeit schenken. Oder er wird versuchen, auszubrechen -  Objektbewachung ist absolut nicht sein Ding.


Der Kangal ist sehr robust und Wetter unempfindlich. Er ist gern draußen, vorausgesetzt, er hat auch eine große trockene Hütte, die ihn vor Regen, Wind, Schnee, Sonne etc. schützt. Er muss aber auch immer Kontakt halten können zu seinen Menschen im Haus und nachprüfen dürfen, ob alles dort seine Ordnung hat. Eine reine Haltung im Garten ist nicht zu empfehlen.


Meine Hunde dürfen sich immer, so viel und so oft sie wollen, im Haus aufhalten. Das genießen sie sehr - und ich natürlich auch!
 
Kangal Unterkünfte in der Türkei.

 

   

 
Diese Kangals in Kayseri haben es nicht gerade gemütlich.
           

Sehr oft muss es eben auch so genügen  

 

   

In der Gegend um Sivas habe ich diese Luxus Unterkünfte für Kangals gefunden!
 


2) Tolerante Nachbarn


Der Kangal ist vor allem nachtaktiv, das heißt: Bei Dämmerung steigt seine Wachsamkeit und er bellt viel und sehr laut. Nachbarn, die sich damit gestört fühlen, könnten die Haltung eines Kangals unmöglich machen.


Meine Hunde sind auch nicht anders, und nachts schlafen sie deswegen im Haus, neben meinem Bett. Außer meinem Mann stören sie dann niemanden mehr!
 

 

3) Viel Zeit und Geduld


Man muss sich sehr viel und intensiv mit eiem Kangal beschäftigen. Er ist absolut kein "Feierabend-Hund" und darf nicht für längere Zeit unbeaufsichtigt bleiben. Er ist schwierig in der Erziehung, und man muss  immer wieder mit ihm üben. Die Sozialisierung ist auch eine sehr zeitraubende Angelegenheit, die man nicht vernachlässigen darf.


Urlaub oder gar einige Tage seinen Kangal zu Hause mit Fremden allein zu lassen - das führt schon zu größeren Schwierigkeiten. Der Kangal lässt sich nicht von Fremden leiten. Einen Kangal einem Unbekannten anzuvertrauen, ist schlichtweg unverantwortlich.


Seit ich Kangals habe - und das sind schon sehr viele Jahre - kann ich nicht mehr samt Familie verreisen. Einer von uns muss immer zu Hause mit den Hunden bleiben.  Weil es meine Kangals sind, bleibe ich eben immer zu Hause. Ich würde sie ohnehin nach kürzester Zeit so vermissen und in Sorge um ihr Wohlergehen sein, das ich keine Freude an der Reise hätte!